Manuelle Therapie ist eine Therapieform, die mit äußerster Gründlichkeit funktionelle und statische Einschränkungen von Gelenken analysiert und behebt.
Funktionsstörungen an den Extremitätengelenken treten häufig nach Traumata, Operationen mit Ruhigstellungen, nach Gelenkentzündungen und bei degenerativen Prozessen (Arthrosen) auf. Die hierbei geschrumpfte und teils verklebte Gelenkkapsel wird über Zug und gleitende Verschiebebewegungen zwischen den Gelenkpartnern beweglicher gemacht, die Ernährungssituation wird verbessert, wodurch sich die Funktionsbewegung des Gelenkes schrittweise wieder seinem Normalzustand nähert.
Funktionsstörungen an Wirbelgelenken treten häufig spontan auf, man hat sich „was verrenkt“ oder „es ist was ausgerenkt“. Spür- und tastbar ist hierbei eine meist schmerzhafte Bewegungsbehinderung der Wirbelsäule in eine oder mehrere Richtungen mit Muskelverspannungen.
Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Therapie ist das Erkennen von in der Funktion der eingeschränkten Extremitäten- oder Wirbelgelenken - sog. Blockierungen. Mittels filigraner Untersuchungstechniken, die ausschließlich mit den Händen des
Therapeuten durchgeführt werden, kann so differenziert werden :
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ob ein Gelenk über- oder unterbeweglich ist |
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welche Struktur für die Dysfunktion verantwortlich ist |
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(Knorpel, Band, Kapsel, Knochen oder Nervensystem) |
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welchem Wirbel genau ein eventueller Bandscheibenschaden zuzuordnen ist, oder |
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ob dieser bescheinigte Bandscheibenschaden gar nicht für die vom Patienten |
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beschriebene Schmerzsymptomatik zuständig ist. |
Nach ausführlicher Befunderhebung, die den Fragebefund nach Dauer, Entstehung, Lokalisierung, Verlauf, Sichtbefund, Tastbefund und schließlich die Funktionsuntersuchung beinhaltet, erfolgt die speziell auf das Beschwerdebild abgestimmte Behandlung.
Hierzu gehören:
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verschiedene mobilisierende Techniken zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit - |
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sowohl passiv (durch den Therapeuten) |
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als auch aktiv (zur Eigenbehandlung durch den Patienten) |
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Stabilisierende Techniken, um essentielle Überbeweglichkeiten abzubauen |
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das Erlernen ökonomischer Bewegungsabläufe und die Integration durch |
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Schutzmechanismen aus den Bewegungsmustern herausgenommener Muskeln. |
Für diese Technik ist eine spezielle Fortbildung notwendig, die mit einer Zertifikatsprüfung endet.
Auf dem Rezept muss dann der Arzt für diese Behandlungstechnik „Manuelle Therapie“ verordnen.
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